ID: LBRA-66421-10 (Leibnitz.66421.1, FKat. 693-189/0); Bezirk: Leibnitz; Gemeinde: Ragnitz; KG: Ragnitz; Gst. Nr.: Leberwiesen 2509; 2510; 2511; 2512; 2513; 2514; 2515; 2516; 2517; 2518; 2519; Flur: Lebernfeld, Leberwiesen; Zustand/Status: total zerstört.
Zeitstellung: Römerzeit
Befund: Gräberfeld
Forschungsgeschichte:
1869: nach Angabe von Eugen Hussak wurden 2 Römergräber aufgefunden (UMJ Akt 1869/158).
1870: Funderhebung durch Anton Meixner um 1870.
1871: (UMJ Akt 1871/116).
1987 August: Begehung durch den Archäologen Dr. Gerald Fuchs.
2014: Fundstellenerhebung im Rahmen des Projektes InterArch-Steiermark, KPH.
Lage/Beschreibung:
Das römerzeitliche Hügelgräberfeld Leberwiesen/Lebernfeld in Ragnitz befindet sich südlich des römerzeitlichen vicus von Haslach/Gundersdorf im Stiefingtal. Die Fundstelle liegt in der Ebene östlich der Mur und westlich des im Osten das Leibnitzer Feld begleitenden Hügellandes zwischen der östlich am Gräberfeld vorbeiführenden L626/Stiefingtalstraße und der westlich fließenden Stiefing, hauptsächlich auf Ackerflächen.
Aus einem Akt des Joanneums (UMJ Akt 1869/158) vom 02.10.1869 geht hervor, dass in Gundersdorf nach Angabe von Eugen Hussak zwei römerzeitliche (Hügel-)Gräber aufgefunden wurden, deren Funde von Kaplan Anton Meixner aus St. Georgen an der Stiefing übernommen wurden. Ein großer Teil der Funde sei aber verschollen. Eugen Hussak bringt 3 Bruchstücke einer Urne und ein Ziegelfragment zur Ansicht. Nach einer Auskunft von Gernot Obersteiner war ein Johann Hussak damals Bezirksrichter von Wildon. Meixner (1870) berichtet, dass das Lebernfeld bis etwa 1820 mit Grabhügeln bedeckt war.
Wie Fuchs in seinem Begehungsbericht vom August 1987 bemerkt, werden die Hügelgräber in der Literatur unter Gundersdorf und Ragnitz erwähnt. Vermutlich handelt es sich um dasselbe Gräberfeld unter der Berücksichtigung, dass es zum Teil möglicherweise zu Verwechslungen mit Siedlungshügeln in Haslach gekommen ist. Weiter schreibt Fuchs, dass es nicht sicher ist, ob die „Leberwiesen" mit dem Ort des „Leberfeldes" ident sind. Im Gelände der Leberwiesen waren im August 1987 bei einer Begehung durch Gerald Fuchs wegen der Vegetation (Maisäcker) keine Feststellungen möglich. Die Anmerkung von Fuchs, dass das Hügelgräberfeld bereits vor 1870 größtenteils zerstört war, bezieht sich auf Meixner.
Bibliographie:
ALFS 1988: G. Fuchs, I. Kainz, Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung, Projekt P 5829, Archäologische Landesaufnahme und digitaler Fundkataster für Steiermark, Projektleiter E. Hudeczek, Jahresbericht 1988, Graz 1988, 58, 74.
BDA Karteikarte
DB 1987: UMJ-ARCH, Datenblätter BH Leibnitz A–R, Ragnitz (G. Fuchs 1987).
Kramer 1981: D. Kramer, Vom Neolithikum bis zur römischen Kaiserzeit, Untersuchungen zur ältesten Besiedlungsgeschichte der Steiermark, mit besonderer Berücksichtigung der mittelsteirischen Höhensiedlungen, 3 Bde., Salzburg 1981, [maschinschriftliche phil. Dissertation], 211 s. v. Ragnitz 307.3.
Meixner 1870: A. Meixner, III. Bericht über antiquarische Funde in der Pfarre St. Georgen a. d. Stiefing im Lauf des Jahres 1869, Mittheilungen des historischen Vereines für Steiermark, 18. Heft, Graz 1870, 133 ff. (135, 136).
Pahič 1972: S. Pahič, Neues Verzeichnis der norisch-pannonischen Hügelgräber. Razprave Dissertationes VII,2, 1972, 197.
Pichler 1879: F. Pichler, Text zur Archäologischen Karte von Steiermark, Graz 1879, 17 s. v. Gundersdorf, 43 s. v. Ragnitz.
UMJ-Akt 1869: UMJ Akt 1869/158 (02.10.1869).
UMJ-Akt 1871: UMJ Akt 1871/116.
Urban 1984: O. Urban, Das Gräberfeld von Kapfenstein (Steiermark) und die römischen Hügelgräber in Österreich. MBV 35, München 1984, 262, KG Haslach, Gundersdorf.
UMJ-ARCH, Literatur; BH Leibnitz A–S; Haslach (Ragnitz).
UMJ-ARCH, Ortsakt BH Leibnitz R, Nr. 27, Ragnitz-Gundersdorf.
UMJ-ARCH, Ortsakt BH Leibnitz R, Nr. 27, Ragnitz-Haslach-Allgemein.
UMJ-ARCH, Ortsakt BH Leibnitz R, Nr. 27, Ragnitz-Ragnitz.