ID: LBWI-66429-34 (Leibnitz.66429.28); Bezirk: Leibnitz; Gemeinde: Wildon; KG: Unterhaus; Gst. Nr.: 83/1; 84; 85; Flur: Bockberg, Buchkogel; BDA-ObjektID: 130157 Bescheid; Fundverbleib: KPH; Zustand/Status: z. T. ergraben.
Zeitstellung: Hallstattzeit (Ha D1)
Befund: Brandflachgräberfeld
Forschungsgeschichte
2012: Baubeginn und Begehungen der Forststraße.
2013 22.–26.01. und 31.01.–05.02.: Archäologische Notgrabung durch den Kulturpark Hengist (Christoph Gutjahr), im Auftrag des Bundesdenkmalamtes.
2013: Unterschutzstellung.
2014: Fundstellenerhebung im Rahmen des Projektes InterArch-Steiermark, KPH.
Lage/Beschreibung
Die Fundstelle liegt am nordwestlichen Ende eines flachen, sowohl als Acker als auch als Wiese genutzten Nordwesthanges des Buchkogels, unmittelbar an einer (künstlichen?) Terrassenkante, 170 m nördlich des bekannten Tontaubenschießstandes am Bockbergweg. Knapp 200 m südwestlich der Fundstelle befindet sich die Hügelgräbergruppe „Schießstand". Es handelt sich um ein hallstattzeitliches Brand(flach)gräberfeld.
Im November 2012 begann die Hengist GmbH (8010 Graz, GF Dr. Bernhard Frizberg) als Grundeigentümerin in den KG Unterhaus (Gem. Wildon) und Kainach bei Wildon (Gem. Weitendorf) mit der Errichtung einer etwa fünf Meter breiten Forststraße. Sie führt ausgehend von dem in der Talsohle gelegenen Schloss Schwarzenegg und mit einigen Nebentrassen in etwa in den Bereich der Steinmaisspitze am Wildoner Buchkogel. Baubegleitend fanden mehrere Begehungen der Forststraße(n) statt, einerseits durch MitarbeiterInnen des Vereins Kulturpark Hengist – nicht zu verwechseln mit der Grundeigentümerin – und andererseits durch das Bundesdenkmalamt (Dr.in Eva Steigberger). Die Trasse erwies sich als weitestgehend fund- und befundleer. Am 21. Jänner 2013 fand schließlich wegen wiederaufgenommener Baggerarbeiten eine abermalige Begehung der Trasse durch MitarbeiterInnen des Vereins Kulturpark Hengist statt. Die bereits am darauffolgenden Tag eingeleitete amtswegige Notgrabung erbrachte auf der fünf Meter breiten (= Straßenbreite) und 35 m langen Fläche 1 sechzehn Objekte, ein Großteil davon hallstattzeitliche (Urnen-)Gräber. Aufgrund der unterschiedlichen Eintiefungsniveaus, der Geländesituation und der Bodenbeschaffenheit, zum Teil wurden die Objekte in den anstehenden Kalkstein eingebracht, war der Erhaltungszustand einzelner Objekte sehr schlecht, zum Teil waren die Gräber (?) zerstört. Die Objekte 1, 6, 8, 10, 12, 14 können eindeutig als Gräber angesprochen werden. Andere Objekte enthielten zwar Keramik und etwas Leichenbrand, können aber wegen dem schlechten Zustand nur bedingt als Grab angesprochen werde. Das durchschnittliche Grabinventar bestand aus mehreren Gefäßen, Leichenbrand samt Holzkohleresten. Objekt 8 (Grab 2) barg ein größeres Gefäß, mehrere Keramikfragmente, Holzkohleflitter und -stücke, kalzinierte Knochen, Bronzefragmente sowie eine Glasperle. Bei Objekt 14 wurde u. a. auch ein Hornsteinfragment gefunden.
Aller Wahrscheinlichkeit nach handelt es sich bei den aufgedeckten Objekten und Gräbern um Teile eines ausgedehnten, hallstattzeitlichen (Flach-)Gräberfeldes.
Bibliographie
Gutjahr/Trausner 2013: C. Gutjahr, M. Trausner, Grabungsbericht, 2013.
Wildon 2013: Gemeindezeitung Wildon, Kulturpark Hengist aktuell, April 2013, 20–21.
Seite geändert am: 31.03.2020