ID: LBLA-66175-25 (Leibnitz.66175.16); Bezirk: Leibnitz; Gemeinde: Lang; KG: Stangersdorf; Gst. Nr. Villa: 797; 802–805; Flur: Breitwiesen; Laßnitztal.
Zeitstellung: Römerzeit.
Befund: Straße.
Forschungsgeschichte
1976 Sommer: Luftbild, Autobahnflug, Falschfarben-Aufnahme Nr. CZ/L/12/76, Nr. 12, Archiv UMJ (aufgenommen vor dem Bau der Autobahn und der Verlegung der Landesstraße).
1987: Fundstellenerhebung durch den Archäologen Gerald Fuchs.
1995 ab: Untersuchung der Fläche im Zuge der Errichtung der Koralmbahntrasse.
1995 März 03: Trassenbefliegung im Laßnitztal (Luftbild-Flug 4/95) durch die Firma ARGIS im Auftrag des Bundesdenkmalamtes.
1997: Flächendeckende Begehung des Talbodens zwischen Hengsberg und Deutschlandsberg.
2001: Sondierung und Nachweis der Römerstraße in Schrötten (Gemeinde Hengsberg) durch das Bundesdenkmalamt.
2001 Jänner 09: Die Fläche, auf der der römerzeitliche Gutshof liegt, wurde unter Denkmalschutz gestellt.
2014: Fundstellenerhebung im Rahmen des Projektes InterArch-Steiermark, KPH.
Lage/Beschreibung
Die römerzeitliche Straße im Laßnitztal zweigt in der Gemeinde Lebring auf einem bis dato unbekannten Punkt von der Hauptstraße der Murtalstraße (Mitterweg), die ungefähr in Nord–Süd-Richtung durchs Leibnitzer Feld verläuft, von derselben ab. Im Zuge einer flächendeckenden Begehung des Talbodens zwischen Hengsberg und Deutschlandsberg im Jahre 1997 konnte der Verlauf der Straße im Laßnitztal zum Teil rekonstruiert werden. Damals bestand offensichtlich kein Bedarf für Begehungen in der Gemeinde Lang, da keine Parzelle in der Gemeinde Teil der damals geplanten Bahntrasse der Koralmbahn (ÖBB Infrastruktur Bau AG) war. 1987 wies Gerald Fuchs im Begehungsbericht zur römerzeitlichen Villa (villa rustica) Breitwiesen/Stangersdorf auf die Existenz der Straße hin mit dem Vermerk zu einem im Sommer 1976 entstanden Luftbildes in diesem Bereich. Unmittelbar nordöstlich der Villa Breitwiesen/Stangersdorf verläuft die Römerstraße. Der römerzeitliche Gutshof mit mehreren Nebengebäuden und direkter Straßenanbindung wurde bis ins 5. Jahrhundert genutzt.
Die Straße durch das Laßnitztal ist in keiner antiken Karte eingetragen und auch in keiner antiken Quelle erwähnt. Die Straße führt am nördlichen Talrand von Stangersdorf über Schönberg und Schrötten nach Westen. Südlich von Leitersdorf überquert sie die Laßnitz und verläuft geradlinig weiter um bei Zehndorf dem südlichen Talrand folgend vermutlich bis Grünau und Krottendorf weiterzuführen. Von dort schwenkt sie vermutlich ein wenig nach Norden ab und führt weitgehend gerade am Talboden nach Deutschlandsberg-Hörbing (G. Fuchs, Die Römer im Laßnitztal, Hengist Magazin 1/2006, 4–9). Der weitere Verlauf ist nicht bekannt. Die Straße dürfte im 1. Jh. n. Chr. erbaut worden sein und vermutlich bis mindestens in die Mitte des 4. Jh. bestanden haben.
Bibliographie
BDA 2001: Bescheid des Bundesdenkmalamtes Wien vom 09.01.2001 (GZ.: 39.118/2/2000), Unterschutzstellung.
DB 1987: UMJ-ARCH, Datenblätter BH Leibnitz A–R, Lang (G. Fuchs 1987).
Fuchs 1998: Gerald Fuchs, Gerhard Harer, Irmengard Kainz und Klaus-Michael Schneider, Ein Modellfall für die Zusammenarbeit zwischen Planung und archäologischer Denkmalpflege am Beispiel der Koralmbahn Graz–Klagenfurt im Abschnitt Werndorf–Deutschlandsberg, FÖ 36, 1997, Wien 1998, 269–280. siehe Ortsakt-Literatur Werndorf.
Fuchs 2006a: G. Fuchs, Die Römer im Laßnitztal, Hengist-Magazin 1/2006, 4–9 (nur Erwähnung).
Fuchs 2006b: G. Fuchs, Die römische Straße im Laßnitztal, Weststeiermark – ein Forschungsbericht, in: Via Claudia Augusta und Römerstraßenforschung im östlichen Alpenraum, 2006, IKARUS 1, 440–456.
Fuchs 2006c: Gerald Fuchs, Untersuchungen an der römischen Straße im Laßnitztal, Weststeiermark, FÖ 44, 2005, Wien 2006, 301–346 (nur Erwähnung).
Fuchs 2010: G. Fuchs, Neues aus dem Laßnitztal, Weststeiermark. Archäologie im Abschnitt Weitendorf–Wettmannstätten der Koralmbahn, FÖ 48, 2009, Wien 2010, 290–302.
Hebert 1996: B. Hebert, Römerstraßen in der Steiermark, Kalsdorfer Kulturberichte 3, 1996, 18–20.
UMJ-ARCH, Ortsakt BH Leibnitz Lang, Nr. 22, Lang-Stangersdorf-Treffling.