ID: LBTI-66182-10 (Leibnitz.66182.3; FKat. 687-186/2); Bezirk: Leibnitz; Gemeinde: Tillmitsch; KG: Tillmitsch; Gst. Nr.: .128/11; .128/12; 1712/3; 1713/1; 1713/2; 1713/3; 1713/4; 1713/6; 1713/7; 1713/10; 1713/11; Flur: An der Schirkastraße; Fundverbleib: -; Zustand/Status: größtenteils ungestört.
Zeitstellung: Mittelalter.
Befund: Befestigungsanlage, Turmburg.
Forschungsgeschichte:
1982: Begehung und Fotodokumentation durch die Archäologen Gerald Fuchs und Diether Kramer am 17.02.1982 und durch die Archäologen Gerald Fuchs und Wolfgang Artner am 04.05.1982.
1987: Fundstellenerhebung durch den Archäologen Dr. Gerald Fuchs.
1997: Historisch-topographische Beschreibung durch Dr. Bernhard Hebert und Dr. Werner Murgg.
2014: Fundstellenerhebung im Rahmen des Projektes InterArch-Steiermark, KPH.
Lage/Beschreibung:
Die Fundstelle liegt westlich der Schirkastraße an der Terrassenkante zur östlich fließenden Laßnitz in einem Waldstück bzw. auf Wiesenflächen. Bei der mittelalterlichen Befestigungsanlage an der Schirkastraße handelt es sich um eine Turmburg samt Vorwerk und doppelter Grabenanlage. Trotz diverser Bauten im Nahbereich ist den Resten der Turmburg ein guter Erhaltungszustand zu bescheinigen.
LBTI-66182-10/1=66182.1982.2:
Im Zuge der Errichtung eines Neubaues 1982 durch die Familie Pfleger westlich vom Haus Schirkastraße 8 fanden im Februar und Mai 1982 Begehungen statt. Primär ging es darum, dass der westliche Graben der Turmburg durch das Aushubmaterial des östlich liegenden Neubaus, heute Schirkastraße 4, zugeschüttet werden sollte und zum Teil auch zugeschüttet worden war. Nach den Beschreibungen von Gerald Fuchs 1982 besteht die Turmburg aus einem zentral liegenden Turmhügel, um den eine doppelte Grabenanlage verläuft. Der Graben ist ca. 8–10 m tief. Im Osten ist der Turmhügel ein wenig abgerutscht.
LBTI-66182-10/2=66182.1997.1:
Nach Murgg handelt es sich um die Erdsubstruktion eins mächtigen Turmhügels samt Vorwerk. Der eigentliche Turmhügel liegt direkt an der Abbruchkante zur Laßnitz und schließt die Anlage gegen Osten hin ab. Der Hügel wurde so aus dem umgebenden Gelände herausgeschnitten, dass der natürliche Abfall zum Laßnitztal als Ostflanke des Hügels Verwendung fand. Im Norden fällt das Hügelplateau steil zum Umland ab. Der Hauptgraben verläuft an der Westseite und an der Südseite, wo er eine Tiefe von ca. 9 m aufweist. Das turmhügelartige Vorwerk im Westen, auf dem heute ein Gebäude steht, wird durch den Turmhügel von einem Nord–Süd orientierten Graben getrennt, der ca. 3 m über dem Hauptgraben liegt. Aufgrund des Niveauunterschiedes von 1,50 m zwischen Hauptwerk und Vorwerk geht Murgg davon aus, dass im Zuge der Errichtung des Wohnhauses das Vorwerk etwas abgetragen wurde.
Murgg möchte in diesem Doppelturmhügel den urkundlich genannten Sitz der Tillmitscher vermuten,
vergleiche hierzu Robert Baravalle.
Bibliographie:
Baravalle 1961: Robert Baravalle, Burgen und Schlösser der Steiermark, Graz 1961, 358 s. v. Tillmitsch.
DB 1987: UMJ-ARCH, Datenblätter BH Leibnitz S–Z, Tillmitsch (G. Fuchs 1987).
Fuchs 1982a: Begehungsbericht von Dr. Gerald Fuchs vom 17.02.1982 (Fotos, Pläne).
Fuchs 1982b: Begehungsbericht von Dr. Gerald Fuchs vom 04.05.1982 (Fotos, Pläne).
Fuchs 1994: G. Fuchs, Frühe Burgen in der südlichen Mittelsteiermark, FÖMat A2, Wien 1994, 61–65. Hebert/Murgg 1997: B. Hebert/W. Murgg, Mittelalterliche (und frühneuzeitliche) Wehrbauten im Bezirk Leibnitz, Steiermark. Aufnahme der Bodendenkmale, Beiträge zur Mittelalterarchäologie in Österreich 13, Wien 1997, 53–54, 76.
UMJ-ARCH, Ortsakt BH Leibnitz T–V, Nr. 49, Tillmitsch-Allgemein.
UMJ-ARCH, Ortsakt BH Leibnitz T–V, Nr. 49, Tillmitsch-Tillmitsch-Schirkastraße.