ID: GUWD-63292-02 (Graz-Umgebung.63292.2; FKat. 685-199/1); Bezirk: Graz-Umgebung; Gemeinde: Werndorf; KG: Werndorf; Gst. Nr.: 386; 387/1; 451; 452; 453; 455; [384/3; (893 Straße)]; Flur: Steinäcker, [Leberäcker]; Fundverbleib: z. T. UMJ, z. T. A. Westreicher (Fernitz; Münze); Zustand/Status: größtenteils ungestört.

 


Zeitstellung: römerzeitlich (z. T. 2. Jh.).
Befund: Villa rustica.

Forschungsgeschichte:

1978 zirka: Information durch A. Westreicher, Fernitz.
1978 zirka: Begehung durch Ing. Helmut Ecker-Eckhofen.
1988 Mai 20: Begehung durch Ing. Helmut Ecker-Eckhofen und dem Archäologen Dr. Gerald Fuchs.
1989: Ausweisung im Flächenwidmungsplan.
2014: Fundstellenerhebung im Rahmen des Projektes InterArch-Steiermark, KPH.

Lage:

Die Fundstelle liegt auf der Ebene bzw. dem Talboden des Grazer Feldes auf einer Flussterrasse der östlich fließenden Mur. Die Steinäcker befinden sich nördlich der Ortschaft Werndorf, an der Großsulzer Straße und auf halbem Weg zur Ortschaft Großsulz, auf heute noch größtenteils ungestörten Ackerflächen.

Beschreibung:

Es handelt sich vermutlich um eine römerzeitliche Villa (villa rustica), zum Teil aus dem 2. Jahrhundert n. Chr., die einerseits mit den ungefähr 700 m nordöstlich liegenden römerzeitlichen Hügelgräbern in der Flur Himmelreich und andererseits auch mit den ungefähr 500 m west- bzw. nordwestlich gelegenen Leberäcker und Ruhbettäcker, auf denen sich vermutlich vergangene Hügelgräber befanden, in Verbindung steht. Heinrich Purkarthofer (1997) spricht auch von römerzeitlichen Quadrafluren in diesem Bereich.

GUWD-63292-02/1=63292.1978.1:

Die Entdeckung der Villa erfolgte im Jahr 1978 durch A. Westreicher aus Fernitz, woraufhin mehrmalige Begehungen durch unterschiedliche Protagonisten stattfanden (siehe Forschungsgeschichte).
Bei den Begehungen konnten auf den Äckern in einem Bereich von ca. 300 x 150 m verschiedene Streufunde festgestellt werden, v. a. Kalksteine, wenige Ziegelfragmente und sehr wenige Keramikfragmente sowie eine Münze. Die Funde verblieben zum Teil im Joanneum und bei Herrn Westreicher.

Funde:

GUWD-63292-02/1/1: Münze der Crispina (Bruttia Crispina, geboren 164 n. Chr. und gestorben zwischen 183 und 193 n. Chr. auf Capri, war die Tochter des römischen Konsuls Gaius Bruttius Praesens und Gattin des Kaisers Commodus); römische Kaiserzeit; Fundverbleib: A. Westreicher (nach Fuchs 1988).

Bibliographie:

BDA 1989: Schreiben des Bundesdenkmalamtes, Landeskonservatorat für Steiermark vom 16.01.1989 an die Gemeinde Werndorf (Zl.: 57/89). Ausweisung im Flächenwidmungsplan.
Gutjahr/Tiefengraber 1998: Chr. Gutjahr, G. Tiefengraber, Römische Hügelgräbergruppe in der Flur Himmelreich, KG Werndorf, VB Graz-Umgebung, FÖ 36, 1997, Wien 1998, 305, Abb. 1; 306.
Purkarthofer 1997: H. Purkarthofer, Werndorf, Von den Anfängen bis zur Aufhebung der Grunduntertänigkeit, Graz 1997, 30–35.
UMJ-ARCH, Datenblätter BH Graz-Umgebung N–Z, Werndorf (G. Fuchs, 20.05.1988, Erg. 25.01.1989, Erg. 05.03.1997)
UMJ-ARCH, Ortsakt BH Graz-Umgebung W, Nr. 23, Werndorf.
Werndorf 1989: Schreiben der Gemeinde Werndorf vom 03.05.1989 an das Bundesdenkmalamt, Landeskonservatorat für Steiermark (GZ.: 56-610/1989); Ausweisung im Flächenwidmungsplan.