ID: GUWD-63292-01 (Graz-Umgebung.63292.1); Bezirk: Graz-Umgebung; Gemeinde: Werndorf; KG: Werndorf; Gst. Nr.: 491/8; 491/14; 491/16; Flur: Himmelreich, 491/8= Rentzhammersche Wiese; Fundverbleib: 1936 UMJ, 1997 BDA Graz, 1998 Gemeindeamt Werndorf und BDA; BDA-ObjektID: 67818, Bescheid; Zustand/Status: -.


Zeitstellung: Römerzeit.
Befund: Hügelgräbergruppe.

Forschungsgeschichte:

1936 März 20: Archäologische Grabung des Landesmuseums Joanneum, Grabungsleitung: Dr. Marianne Grubinger.
1957 Oktober 18: Archäologische Grabung; vermutlich durch den Archäologen Dr. Walter Modrijan.
1987: Fundstellenerhebung durch den Archäologen Dr. Gerald Fuchs.
1997: Unterschutzstellung. (Bescheid des Bundesdenkmalamtes vom 28. Jänner 1997 und vom 24.06.1997).
1997 Februar 27 bis März 04: Vermessung und archäologisch-topographische Kartographierung im Auftrag des Bundesdenkmalamtes, Ausführende: Mag. Christoph Gutjahr und Mag. Georg Tiefengraber.
1997 März 13: Stichprobenartige Sondagegrabung (ohne Befund) durch die Archäologen Dr. Bernhard Hebert und Mag. Georg Tiefengraber.
1997 Mai 09: Luftbildaufnahme von Dr. Gerald Fuchs/Firma ARGIS; Freigabe BMfLV, GZ. 13.088/101–1.6/97.
1997 Oktober 18: Begehung durch die Archäologen Mag. Christoph Gutjahr und Mag. Georg Tiefengraber.
1998 April 27 bis Mai 08: Archäologische Grabung des Bundesdenkmalamtes, Grabungsleitung: Dr. Wolfgang Artner.
2000: Errichtung einer Vitrine mit Schautafel im Gemeindeamt mit Funden der Grabung 1998.
2014: Fundstellenerhebung im Rahmen des Projektes InterArch-Steiermark, KPH.


Lage/Beschreibung:

Knapp 500 m westlich der Mur und ungefähr 1,2 km nördlich des heutigen Ortes Werndorf liegt die seit langem bekannte römerzeitliche Hügelgräbergruppe in der Flur Himmelreich.
Die Gräber der römischen Kaiserzeit (1. H. 2. Jh. n. Chr.) befinden sich über dem Auboden leicht erhoben, auf dem ersten rechtsufrigen Terrassenrand. Die Hügelgräbergruppe erstreckt sich in ungefähr nord–südlicher Ausrichtung auf einer Länge von ca. 110 m. Bei der Vermessung im Jahre 1997 konnte neben den bereits bekannten, in einer Reihe liegenden 5 Hügeln ein weiterer festgestellt werden. Nur rund 700 m südwestlich der Flur Himmelreich befindet sich eine größere römerzeitliche Siedlung (villa rustica), die möglicherweise mit der Hügelgräbergruppe in Zusammenhang stehen dürfte. Das ursprünglich als Wiese (sog. Rentzhammersche Wiese) genutzte Grundstück wurde ungefähr in den 1990er Jahren in eine Ackerfläche umgewandelt, wodurch die die Grabhügel schwere Beschädigungen erlitten. Neben den römerzeitlichen Hügelgräbern konnten im gesamten Bereich der Fundstelle prähistorische (mittelbronzezeitliche (?) und mittellatènezeitliche Keramik), römerzeitliche, mittelalterliche und neuzeitliche Keramikfragmente festgestellt werden.


GUWD-63292-01/1=63292.1936.1:

Im Jahre 1936 führte Marianne Grubinger im Auftrag des Landesmuseum s Joanneum eine archäologische Grabung durch und öffnete am 20.03.1936 den größten Grabhügel (Hügel 3). Mit Ausnahme einer Fotografie ist von der Grabungsdokumentation nichts erhalten. Die Ergebnisse wurden von Marianne Grubinger in den Fundberichten aus Österreich von 1937 publiziert. Nach einer handschriftlichen Notiz (UMJ-Ortsakt Gem. Kalsdorf, KG Großsulz), wahrscheinlich von Marianne Grubinger verfasst, erwähnt sie zwei vermutlich hallstattzeitliche Hügelgräber nördlich der Rentzhammerschen Wiese (Parz. 491/8).


GUWD-63292-01/2=63292.1957.1:

Eine weitere Grabungskampagne fand etwa im Jahre 1957, vermutlich unter der Leitung von Walter Modrijan statt, bei der ein weiterer Hügel (Hügel 5) geöffnet wurde.


GUWD-63292-01/3=63292.1987.1:

Im Zuge der archäologischen Landesaufnahme der Steiermark erfolgt eine Verwechslung von Hügelgräbern in der KG Werndorf mit anderen in der KG Großsulz. Vgl. hierzu den Bericht von Gerald Fuchs/Firma ARGIS vom 3.12.1996 in den Akten des Bundesdenkmalamtes Landeskonservatorat für Steiermark.


GUWD-63292-01/4=63292.1997.1–4:

In der ersten Hälfte des Jahres 1997 wurde das Gelände unter Denkmalschutz gestellt und im Zuge des Unterschutzstellungsverfahrens vermessen. Durch die Beackerung der Wiese konnte man bei der Vermessung von den ursprünglich wohl 6 Hügeln nur noch 3 erkennen. Von Süden kommend sind dies die Hügel 1, 3 und 6.
Bei Begehungen sämtlicher umliegender Parzellen und der Sichtung von Luftbildaufnahmen des Bundesdenkmalamtes konnten keine weiteren Hügelgräber festgestellt werden.
Kalksteine finden sich immer wieder, meist in sekundärer Verwendung als Flurgrenzsteine, wodurch Steineinbauten der Gräber auch indirekt nachzuweisen sind. An Oberflächenfunden konnten Ziegelbruchstücke und römische Keramik sowie Keramik aus prähistorischer Zeit (mittelbronzezeitliche (?) und mittellatènezeitliche Keramik), dem Mittelalter und der Neuzeit festgestellt werden. Es ist nicht auszuschließen, dass sich in der Nähe eine Siedlung oder Gräber aus prähistorischer Zeit befinden.


GUWD-63292-01/5=63292.1998.1:

Bei der archäologischen Grabung vom 27.04. bis 08.05.1998 wurden die beiden südlichsten Hügel 1 und 2 geöffnet, die aber kaum mehr erkennbar waren. Wie schon bei der Sondagegrabung im Jahre 1997, wurden auch bei dieser Grabung Konzentrationen ortsfremden Materials untersucht (K1, K2, 7). Hierbei handelt es sich lediglich um Verfüllungen von Senken bzw. um Verlagerungen von Material.


Bibliographie:

Artner 1999a: Bericht des Bundesdenkmalamtes, Landeskonservatorat für Steiermark, W. Artner vom 18.08.1999 (Zl.: 194/12/1999). Siehe FÖ 38, 1999, Wien 2000, 868 ff.
Artner 1999b: KG Werndorf, OG Werndorf, VB Graz-Umgebung, Leitung: Wolfgang Artner, FÖ 37, 1998, Wien 1999, 54.
Artner 2000: W. Artner, KG Werndorf, OG Werndorf, VB Graz-Umgebung, FÖ 38, 1999, Wien 2000, 868 ff.
Artner 2007: Wolfgang Artner, Die Ausgrabungen 1998 im Bereich der Hügelgräbergruppe in der Flur Himmelreich bei Werndorf, VB Graz-Umgebung, FÖ 45, 2006, Wien 2007, 361–370.
BDA 1997a: Bescheid des Bundesdenkmalamtes Wien vom 28.01.1997 (GZ.: 29.410/1/97). Unterschutzstellung, Parz. 491/8.
BDA 1997b: Bescheid des Bundesdenkmalamtes Wien vom 24.06.1997 (GZ.: 29.410/8/97). Unterschutzstellung, Parz. 491/14.
BDA 1998: Aktenvermerk des Bundesdenkmalamtes, Landeskonservatorat für Steiermark vom 07.04.1998 (Zl.: 3807/4/1998). Grabungsbeginn am 27.04.1998.
BDA Karteikarte: BH Graz-Umgebung, Gem., KG Werndorf, Gru.
Grubinger 1938: M. Grubinger, Werndorf, GB Graz-Umgebung, VB Graz (Landbezirk), FÖ 2, 1934–1937, Wien 1935–1938, 176.
Gutjahr/Tiefengraber 1998: Chr. Gutjahr, G. Tiefengraber, Römische Hügelgräbergruppe in der Flur Himmelreich, KG Werndorf, VB Graz-Umgebung, FÖ 36, 1997, Wien 1998, 305 ff.
Hebert 1998: KG Werndorf, OG Werndorf, VB Graz-Umgebung, Leitung: Bernhard Hebert, FÖ 36, 1997, Wien 1998, 43.
Hebert 2001: B. Hebert, Werndorf, FÖ 39, 2000, Wien 2001, 84.
Kramer 1981: D. Kramer, Vom Neolithikum bis zur römischen Kaiserzeit, Untersuchungen zur ältesten Besiedlungsgeschichte der Steiermark, mit besonderer Berücksichtigung der mittelsteirischen Höhensiedlungen, 3 Bde., Salzburg 1981, [maschinschriftliche phil. Dissertation], 174 s. v. Werndorf 189.
Lukas 1997: H. Lukas, Chronik der Gemeinde Werndorf, 1997, 419.
Pahic 1972: S. Pahic, Nov seznam norisko-panonskih gomil, Razprave Slov. Akad. VII/2, 1972, 180 und 194.
Schachinger 2006: U. Schachinger, Der antike Münzumlauf in der Steiermark, Wien 2006.
UMJ-ARCH, Ortsakt BH Graz-Umgebung W, Nr. 23, Werndorf.
Urban 1984: O. Urban, Das Gräberfeld von Kapfenstein (Steiermark) und die römischen Hügelgräber in Österreich. MBV 35, München 1984, 246, St 122.


Hügelgrab 1; römische Kaiserzeit; Parzelle 491/8; Grabung 1998.

Bei der Grabungskampagne 1998, Leitung: Wolfgang Artner, wurde der am südlichsten gelegen Hügel 1 der Hügelgräbergruppe „Flur Himmelreich" ergraben, in dem sich neben römerzeitlicher auch mittelbronzezeitliche Keramik befand.
Von dem Hügel mit einem Durchmesser von ca. 8,00–10,00 m [lt. Bescheid vom 28.01.1997: Dm.= 8,00–10,00 m; H.= 0,25 m] war die Hügelaufschüttung noch in einer Höhe von 0,80 m erhalten. Der Hügel besaß eine runde, zentral gelegene Grabkammer mit einem Außendurchmesser von knapp 3 m. Das Mauerwerk, in Trockenmauertechnik ausgeführt, bestand aus [tertiärem] Kalkstein, war dreilagig übereinandergeschichtet und ragte nach innen leicht über. Die Bodenfläche war mit kleinen Flussgeröllen auf einem Lehmbett gepflastert. Im nördlichen Teil der Grabkammer direkt über dem Pflaster befand sich, mit ein wenig Brandschüttung vermengt, ein verbrannter Sesterz/Aes des Domitian, als primäre Beigabe. Der Großteil des Leichenbrandes war mit der Aufschüttungserde vermengt und verfüllte das gesamte Kammerinnere bis zur Oberkante der Grabkammer. In der Verfüllung der Grabkammer fand sich aber weder Holzkohle noch verziegelter Lehm. An der Oberkante der Grabkammer waren nun die Sekundärbeigaben deponiert, die aus zwei rottonigen Tellern und einem dazugehörigen Deckel bestanden. Artner 1999b: Glas.


Funde:

GUWD-63292-01/5/1-HÜ1: Münze; Sesterz des Domitian; Primärgabe; starke Brandspuren; siehe Schachinger 2006, 77, Nr. 521.
GUWD-63292-01/5/2-HÜ1: Münze; Trajan; Metalldedektor; starke Brandspuren; siehe Schachinger 2006, 77, Nr. 849.


Hügelgrab 2; römische Kaiserzeit; Parzelle 491/8; Grabung 1998.

Bei der Grabungskampagne 1998, Leitung: Wolfgang Artner, wurde der Hügel 2 der Hügelgräbergruppe „Flur Himmelreich" ergraben.
Der Hügel besitzt einen Durchmesser von ca. 12 m [lt. Bescheid vom 28.01.1997: Dm.= 12 m; H.= 0,50 m]. Bei der Grabungskampagne 1998 konnte keine Hügelaufschüttung mehr festgestellt werden, obwohl im Zuge des Unterschutzstellungsverfahrens noch von einer Höhe von 0,50 berichtet wurde.
Der Hügel besaß ähnlich dem Hügel 1 eine runde, zentral gelegene Grabkammer. Das Mauerwerk, in Trockenmauertechnik ausgeführt, bestand aus Kalkstein, war dreilagig übereinandergeschichtet und ragte nach innen leicht über. Die Grabkammer war nach Südwesten hin offen, jedoch konnte kein Dromos beobachtet werden. Die mit kleinen Flussgeröllen gepflasterte Bodenfläche des Grabinneren war durch aufrecht stehende Kalksteine in Richtung der Öffnung zweigeteilt.
In der kleinen Südosthälfte lagen auf dem Pflaster eine Glasflasche und, zum Teil darüber liegend, ein Teller mit geringen Brandschüttungsresten.
In der nordwestlichen Hälfte, knapp über dem Pflaster, befand sich ein Sesterz des Hadrian (!) als Primärbeigabe. Der Großteil des Leichenbrandes war mit der Aufschüttungserde vermengt und verfüllte das gesamte Kammerinnere bis zur Oberkante der Grabkammer.
An der Oberkante der Grabkammer, relativ zentral gelegen, befand sich ein Vorratsgefäß mit Wellenbandzier und plastischer Leiste. Ungefähr 2 m westlich der Grabkammer fanden sich Reste eines weiteren Vorratsgefäßes, aber ohne Leichenbrand. Artner 1999b: Glas.


Funde:

GUWD-63292-01/5/3-HÜ2: Münze; Sesterz des Hadrian; Primärgabe; starke Brandspuren; siehe Schachinger 2006, 77, Nr. 1218.


Hügelgrab 3; römische Kaiserzeit; Parzelle 491/8; Grabung 1936.

Bei der Grabungskampagne 1936, Leitung Marianne Grubinger, wurde der größte Hügel (Hügel 3) der Hügelgräbergruppe „Flur Himmelreich" geöffnet. Die Grabkammer bestand aus einem zerstörten runden Gewölbe mit einem Durchmesser von 3 m aus Kalksteinen und einem gemörtelten Estrich. Auf der Bodenfläche saß ein rechteckiger Einbau aus fünfkantigen Kalksteinplatten. An Funden barg das Grab Fragmente von Töpfen, teilweise mit Kammstrich verziert, von Deckeln und Fragmente eines Webstuhlgewichtes sowie ein grünliches Glasschälchen mit Wulstrand. Die Funde datiert Grubinger in die Spätlatènezeit. Oberhalb des Gewölbes lagen Keramikfragmente der Römerzeit und etwas Holzkohle.
Der Grabhügel wird wohl römerzeitlich sein, siehe Gutjahr/Tiefengraber 1998, 309. So spricht auch Urban von latènoider Keramik. Ein Dromos ist nicht auszuschließen.


Funde:

GUWD-63292-01/1/1–4-HÜ3: römerzeitliche Keramik; siehe Gutjahr/Tiefengraber 1998, 309, 311, Abb. 6/1-4.
Hügelgrab 4; römische Kaiserzeit; Parzelle 491/8.
Vermutlich handelt es sich hierbei um ein römerzeitliches Hügelgrab (Hügel 4) der Gräbergruppe „Flur Himmelreich". Das Grab wurde 1998 nicht mehr gegraben, da damals keine Gefährdung bestand.


Hügelgrab 5; römische Kaiserzeit; Parzelle 491/8; Grabung 1957 (?).

Vermutlich handelt es sich hierbei um ein römerzeitliches Hügelgrab (Hügel 5) der Gräbergruppe „Flur Himmelreich".
Nach einer Notiz im Anhang der Abschrift aus dem Jahre 1957 eines vermutlich von Marianne Grubinger verfassten Berichtes über ihre Tätigkeiten vom 20.03.1936 in der „Flur Himmelreich" wurde am 18.10.1957 auch dieser Hügel 5 ergraben. Die Grabungsleitung dürfte damals Walter Modrijan inne gehabt haben, jedoch sind keine Unterlagen erhalten geblieben. In dieser Notiz findet sich lediglich, dass der nördlichste der Hügel geöffnet wurde und die erhaltene Höhe der Aufschüttung 0,50 m betrug.
Aufgrund der Höhe der Aufschüttung, obwohl Höhenangaben grundsätzlich anzuzweifeln sind, kann es sich nicht um Hügel 6 handeln. Außerdem liegt Hügel 6 etwas nordöstlich abgesetzt der Hügelgräberreihe. Zu den Funden zählen eine Scherbe, etwas verziegelter Lehm, und stellenweise war die Erde mit Holzkohle durchsetzt. Bei der Grabungskampagne 1998 wurde das Grab nicht mehr ergraben, da damals keine Gefährdung bestand.


Hügelgrab 6; römische Kaiserzeit; Parzelle 491/14.

Vermutlich handelt es sich hierbei um ein römerzeitliches Hügelgrab (Hügel 6) der Gräbergruppe „Flur Himmelreich".
Dieser etwas nordöstlich der Reihe – Hügel 1 bis Hügel 5 – liegende Hügel 6 scheint erst im Zuge der archäologisch-topographischen Kartographierung des Gebietes im Jahre 1997 bekannt geworden zu sein. Dieser in einer Waldparzelle liegende Hügel weist einen seichten Entnahmegraben der Hügelaufschüttung auf und besitzt einen Dm. von über 12 m und eine Höhe von über 1 m.


Konzentrationen ortsfremden Materials; Parzelle 491/8.

Im Zuge der Vermessung des Areals im Jahr 1997 konnten mehrere Verfärbungen festgestellt werden, wobei drei offensichtlich interessante Flächen im Plan vermerkt sind. Diese drei Verfärbungen gliedern sich in die Reihe der Hügel 1–5 hervorragend ein. Die Verfärbung K1 befindet sich südlich von Hügel 1, die Verfärbungen K2 und 7 befinden sich nördlich von Hügel 5, wobei K2 etwas südwestlich abgesetzt von Hügel 6 liegt. Die Ausführenden konnten bei den Verfärbungen K1 und K2 massive Kalksteinkonzentrationen feststellen, und die Fläche 7 war durch die Beschaffenheit der Verfärbung – leicht erhabene, gelbbraune, kreisrunde Verfärbung mit vielen römischen Keramikfragmenten – gekennzeichnet. Sie vermuteten, vorerst aber nur unter Vorbehalt, ein ehemaliges Hügelgrab (Hügel 7).
Diese acht Fälle von Kalksteinkonzentrationen lagen vorwiegend im Westteil der Parzelle vor.
Die Vermutung, dass es sich um Reste vollständig verschliffener Grabhügel handle, konnte bei
Sondagegrabungen durch Bernhard Hebert und Georg Tiefengraber 1997 nicht bestätigt werden.
Lediglich je ein römerzeitliches und neuzeitliches Wandstück und ein latènezeitliches Randstück konnte gefunden werden. Bei der archäologischen Grabung im Jahre 1998 konnte daraufhin festgestellt werden, dass es sich bei den Verfärbungen K1, K2, 7 lediglich um Einschwemmungen oder Einpflügungen handelte.

Funde:

GUWD-63292-01/4/1–8-K: Keramik; siehe Gutjahr/Tiefengraber 1998, 309–310; Abb. 5/1-8; Abb. 5/4 stammt von der Sondagegrabung.


Streufunde; Vorhaben 1998.

Im gesamten Bereich der Fundstelle „Flur Himmelreich" streut prähistorische Keramik (mittelbronzezeitliche (?) und mittellatènezeitliche Keramik), sowie römerzeitliche, mittelalterliche und neuzeitliche Keramik.


Streufunde aus den umgebenen Parzellen; Vorhaben 1997.

Bei Begehungen sämtlicher umliegender Parzellen im Bereich der „Flur Himmelreich" konnten an Oberflächenfunden Kalksteine, Ziegelbruchstücke und Keramik aus prähistorischer Zeit, sowie römerzeitliche, mittelalterliche und neuzeitliche Keramik festgestellt werden.